Schon um kurz vor sieben steht eine gruppe an Schwimmern vor dem Copa Ca Backum in Herten und wartet auf Einlass. Helmut Ramfort ist einer der Frühsportler.
Der 86-Jährige blickt in seinem Leben auf eine lange sportliche Karriere zurück: „Ich habe mich immer gerne und aktiv bewegt. Früher bin ich Radrennen gefahren, habe Judo gemacht und im Winter bin ich gerne Ski gelaufen.“ So richtig wohl fühlt er sich im Schwimmbad. Seit 65 Jahren schwimmt er regelmäßig und gehört zum festen Inventar des Copa Ca Backum.
Der gut trainierte Senior schafft beim Frühschwimmen problemlos ganze 60-mal die 25-Meter-Bahn – die er hoch und runter schwimmt. Für die 1,5 Kilometer seiner morgendlichen Schwimmrunde braucht er etwas mehr als eine Stunde. „Man sagt ja immer so schön ‚Wer rastet, der rostet‘ – und da ist ja auch was dran. Wenn ich mal drei oder vier Tage nicht schwimmen gehen kann, dann fehlt mir was“, sagt Ramfort. „Meine Frau sagt immer, Schwimmen wäre meine Form von Sucht – und da hat sie nicht ganz Unrecht“, sagt der Hertener. „Die Geschwindigkeit spielt in meinem Alter keine Rolle mehr. Ich bin früher die 2.000 Meter in 35 Minuten geschwommen. Heute habe ich Freude an der Bewegung – und das reicht mir.“
Ein perfekter Sport
Vor einiger Zeit hatte er beim Treppen steigen eine Stufe übersehen – und konnte längere Zeit nicht ins kühle Nass, weil er sich seine Hüfte bei diesem Sturz gebrochen hatte. „Mein Arzt sagte zu mir, wenn ich nicht eine so gute Muskulatur hätte, würde ich vielleicht heute im Rollstuhl sitzen“, sagt Ramfort. Schwimmen eigne sich hervorragend
für einen sanften und ganzheitlichen Muskelaufbau. Dazu verleihe das Schwimmtraining dem Körper mehr Kraft und Vitalität, es sorgt für eine gute Körperhaltung
und beugt gegen Rückenschmerzen vor. „Immer, wenn ich vom Copa Ca Backum nach Hause komme, schaut meine Frau erstmal hinter meinen Ohren nach, ob mir nicht vielleicht Kiemen gewachsen sind“, sagt er scherzhaft. Um 8.15 Uhr hat er seine Bahnen absolviert und freut sich schon darauf, wenn er später noch eine Runde mit dem Hund seiner Tochter laufen kann. Den Weg nach Hause fährt er mit dem Rad.
