Seit dem 15. August 2024 lebt Kira Pätzold im texanischen Nazareth.„Mittlerweile denke ich oft auf Englisch“ – Wahlkampf intensiv in der Gastfamilie erlebt.
Seit dem 15. August 2024 lebt Kira Pätzold im texanischen Nazareth. Auf dem Weg zum angepeilten Medizin-Studium hat die Scherlebeckerin in dem 310 Seelen-Städtchen für zehn Monate einen diplomatischen Zwischenstopp als Junior-Botschafterin der Bundesrepublik Deutschland eingelegt. Das verdankt die 18jährige Schülerin einem Stipendium des Parlamentarischen Patenschafts-Programms, wozu sie ausgewählt worden ist.
Der heimische Bundestagsabgeordnete Brian Nickholz hatte für die Hertenerin den Daumen gehoben. Der Zusage ging ein anspruchsvolles Bewerbungsverfahren voraus, abgewickelt durch die Organisation „Give“. Sie schlug geeignete Kandidaten vor. Aus diesem Pool wählte Brian Nickholz nach ausführlichen Einzelgesprächen dann Kira aus. Der Abgeordnete ist für die Dauer des USA-Aufenthaltes ihr Pate. Das Stipendium tragen der US-Congress und der Deutsche Bundestag.
Wünsche erfüllt
Ihre Ziele und Wünsche haben sich bislang weitgehend erfüllt. Etwa die Englischkenntnisse zu verbessern und den Alltag mit den anderen Lebensweisen in Texas kennenzulernen. Heute hat sich Kira via WhatsApp aus den Vereinigten Staaten gemeldet. Was ihr Aufenthalt bislang bewirkt hat, beschreibt die einst Jahrgangsbeste der Erich Klausener-Schule so: „Mittlerweile denke ich oft auf Englisch. Es fällt mir von Tag zu Tag leichter, mich flüssig auf Englisch zu unterhalten. Auch in der Schule läuft es sehr gut, und ich bekomme gute Noten.“
Die Junior-Botschafterin ist komplett ins Leben der Gastfamilie namens Dunn eingetaucht: „Mit Freunden und Mitgliedern der Gastfamilie verbringe ich viel Zeit. Wir haben schon einiges unternommen. Darunter war eine Hochzeit in Oklahoma. Sind in Keystone / Colorado Ski gefahren. Haben Thanksgiving sowie Weihnachten auf typisch amerikanische Weise gefeiert.“ Und sie hat ihr erstes Cross-Country-Rennen bestritten.
Dabei in der Wahlkabine
Nach ihren Worten verlief der Wahlkampf „ganz anders als erwartet“. Alle, auch ihr Lehrer, hätten offen darüber gesprochen, wen sie wählen. Die Jung-Diplomatin weiter: „Hier, wo ich bin, war es offensichtlich, wer gewählt wurde, Trump.“ Ihre Erkenntnis aus den Gesprächen mit Wählerinnen und Wählern: „Dieses Jahr ist nicht für eine Person, sondern gegen jemanden gewählt worden.“ Das habe sie schnell herausgefunden. Zur Offenheit der Amerikaner schrieb sie: „Ich durfte sogar mit meiner Gastmom in die Wahlkabine gehen und zuschauen.“
Das Team von Brian Nickholz hält über Instagram und WhatsApp Kontakt mit der Junior-Botschafterin. Kommuniziert wird aufgrund der Zeitverschiebung samstagnachmittags unserer Zeit, weil Kira unter der Woche die Schule besucht. Anfang März ist eine Video-Konferenz geplant. Ein Nachfolger für die Scherlebeckerin ist bereits ausgesucht. Es ist Linus aus Oer-Erkenschwick. Wer sich als Schüler schon jetzt Gedanken macht, ein Stipendium zu erhalten, sollte wissen: Die Schüler müssen zum Zeitpunkt der Ausreise (Stichtag: 31. Juli) mindestens 15 und dürfen höchstens 17 Jahre alt sein. Interessierten steht die Büro-Leiterin von Brian Nickholz, Marina Verkamp, für Fragen gerne zur Verfügung: T. 02365 508 9803.