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Karriere trotz Familie
Foto: Marco Stepniak

Karriere trotz Familie

Lesedauer: ca. 2 Min. | Text: Jakob Surkemper

Silke Voß-Schulz, 48 Jahre, Personalleiterin bei der Sparkasse Vest Recklinghausen und selbst zweifache Mutter, ist Ende letzten Jahres in den Kreis der Vertretungsberechtigten für den Vorstand aufgestiegen. Ein Gespräch über Familienfreundlichkeit im Unternehmen.

Kinder bedeuten für Frauen immer noch oft einen Karriereknick. Hand aufs Herz, wie gut passte das bei Ihnen zusammen?

Silke Voß-Schulz: Als ich vor 14 Jahren meinen ersten Sohn bekam, war ich bereits stellvertretende Marktbereichsdirektorin in Recklinghausen Süd. Damals habe ich mit meinem Vorgesetzten ausgehandelt, dass ich ein Jahr pausiere und dann in Teilzeit auf meine alte Position zurückkehre. Das war kein Problem, und diese Regelung gilt inzwischen für alle Mitarbeitenden. Bei einer längeren Elternzeit wird die Stelle nachbesetzt, aber wir bleiben in engem Kontakt und können in der Regel eine adäquate Position für den Wiedereinstieg anbieten.

Bei meinem zweiten Sohn vier Jahre später hatte ich gerade die Zusage für die Marktbereichsdirektion in Herten. Ich habe dann nur die zwei Monate Mutterschutz genommen, und mein Mann ist ein Jahr in Elternzeit gegangen. Das war schon eine Herausforderung, aber mit einem guten Einarbeitungsplan und der Abstimmung im Team hat auch das gut geklappt. Wir haben Führungskräfte im Haus, die vieles mittragen. Generell ist die Sparkasse Vest da sehr offen.

Was macht die Sparkasse Vest familienfreundlich?

Das beginnt bei Stellenausschreibungen, Arbeitsverträgen und dem OnboardingProzess. Wir schreiben alle Stellen auch in Teilzeit aus, auch Führungspositionen, allerdings in der Regel mit mindestens 75 oder 80 Prozent – vielleicht auch ein Grund, warum der Frauenanteil in Führungspositionen bei uns mit fast einem Drittel überdurchschnittlich hoch ist. Insgesamt liegt unsere Teilzeitquote bei 37 Prozent, was ebenfalls sehr hoch ist. Wir haben viele Angebote wie ein regelmäßiges Elternfrühstück und eine Mitarbeiterin in der Personalabteilung, die rund um die Schwangerschaft berät.

Außerdem gibt es seit zwei Jahren einen Elternguide für alle organisatorischen Fragen. Auch unsere Gleichstellungsbeauftragte begleitet das Thema. Von unseren derzeit 1.175 Mitarbeitern sind immerhin 671 Eltern. 45 sind derzeit in Elternzeit, davon 12 Männer. Wir haben auch die digitale Plattform Voiio, über die man kurzfristig Betreuung organisieren kann. Außerdem gibt es eine Pflegeberatung für Fragen rund um die Pflege von Angehörigen.

Wie sieht es mit Homeoffice und flexibler Arbeitszeit aus?

Die Regelungen dazu vereinbaren die jeweiligen Führungskräfte mit den Mitarbeitenden. In der Regel lautet die Empfehlung: zwei bis drei Tage mobile Arbeit pro Woche. Für Servicemitarbeiter in den Filialen ist das natürlich schwieriger als für einen Sachbearbeiter in der Steuerabteilung, wo der Arbeitsort nicht so wichtig ist. Wir versuchen, flexibel auf alle Bedürfnisse einzugehen, was sich auch darin zeigt, dass wir über 300 verschiedene Arbeitszeitmodelle im Unternehmen haben. Wenn Mitarbeiter und Vorgesetzte das organisieren können, ist fast alles möglich.

Info Sparkasse Vest Recklinghausen
Sparkasse Vest Recklinghausen

Herzogswall 5
45657 Recklinghausen

https://www.sparkasse-re.de/de/home.html

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