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Schritt für Schritt fit
Fotos: Andre Chrost

Schritt für Schritt fit

Lesedauer: ca. 3 Min. | Text: Anne-Marie Sanders

Drei Menschen, drei Gangarten: Kimberly Böcker, Thomas Prang und Thorsten Witt haben Sport in ihren Alltag integriert.

Kimberly Böcker bleibt dran. Nachdem sie am Ende des letzten Jahres beschließt, sich im nächsten Jahr mehr zu bewegen, steht sie am 1. Januar bereit für 10.000 Schritte am Tag – das ist das Ziel der Heilerziehungspflegerin. „Mein Übergewicht hat mir den Alltag erschwert, da musste was passieren.“ Seitdem macht sie ausgiebige Spaziergänge, trifft dabei Menschen und Hunde, entdeckt Lieblingsorte, hört Musik und schaut auch mal Sonnenuntergänge an. Die purzelnden Kilos und die gewonnene Energie sind Ergebnisse ihrer neuen gesunden Gewohnheit. „Ich habe meine Alltagsbewegung hochgefahren und meine Ernährung umgestellt.“ Freunde und Arbeitskollegen sind eine große Unterstützung. Diese bekommt sie auch von ihrem Arbeitgeber, der Diakonie im Kirchenkreis Recklinghausen. Und die 26-Jährige gibt ihre sportlichen Erfahrungen weiter: So bietet die Mitarbeiterin der Glück-Auf-Werkstatt in Herten-Bertlich Fortbildungen zum Thema Bewegung für und mit Beschäftigten an. „Es wird total gut angenommen und ist gut für mich und andere.“ Kimberly Böckers Entschlossenheit inspiriert. Ihr Rat an jeden, der Sport vor sich herschiebt: „Es klingt so banal, aber fang einfach an – wenn man einmal dabei ist, bleibt man dabei.“

Laufende Kreativität

1.370 Läufe und fast 17.500 Kilometer Strecke – diese Bilanz kann Thomas Prang stolz aus seiner Excel-Tabelle ablesen. Seit seinem ersten Lauf 2015 nimmt der Recklinghäuser alle Läufe auf und ist noch lange nicht am Ziel seiner persönlichen Statistik angekommen. „Ich laufe, weil es mir Spaß macht. Mir ist es wichtig, dass ich es in meinen Alltag einbinde, und ich finde darin einen Ausgleich zur Büroarbeit.“ Das Laufen ist fester Bestandteil seines Lebens. Eintönige Hamsterrad-Runden gibt es bei dem 51-Jährigen trotzdem nicht. Seine Leidenschaft für die Region, in der er lebt und arbeitet, spiegelt sich in seinen Laufstrecken, in denen er immer wieder neue Herausforderungen sucht. Für seine Laufgruppe, die „Westpace Runners“, entwickelt er mit viel Humor und Kreativität Routen zu besonderen Anlässen: Zu Ostern, Mutter- oder Vatertag werden Kilometer in Form eines Hasens, Herzens oder Bollerwagens abgelaufen. In der Gemeinschaft zu laufen ist für den Vorstand und Bereichsleiter der Sparkasse Vest ein echtes Highlight, sodass er Teams für die Sparkasse beim Firmenlauf in Oer-Erkenschwick aufstellt. „Der Firmenlauf bietet die perfekte Kombi aus sportlicher Betäti- gung, Erkundung prägender Orte und Team-Building. Man begegnet den Kollegen beim Laufen auf einer ganz anderen Ebene und das stärkt den Zusammenhalt.“ Seine Begeisterung ist ansteckend und motiviert, einfach loszulaufen.

Selbstläufer

Früher war Thorsten Witt ein Sportmuffel. Mittlerweile ist Bewegung aus seinem Alltag nicht mehr wegzudenken. Das Laufen ist für ihn Entspannung nach einem Arbeitstag. „Ich habe mehr Energie und sehe meine Freunde öfter“, berichtet der 26-Jährige. Während der Pandemie räumte er Bewegung eine höhere Priorität ein. Am Anfang war es schwer, doch kleine, realistische Teilziele und ein Laufpartner halfen ihm, Herausforderungen zu bewältigen. „Wichtig ist, dass man Spaß am Sport hat, zum Beispiel weil man Leute trifft und verschiedene Sachen ausprobieren kann“, ist Witt überzeugt. „Wenn man sich diese positive Wirkung immer wieder klar- macht, kommt die Routine fast von selbst.“ Zusammen mit sei- ner Freundin hat er eine Kalender-App, in der sie sich sportliche
Ziele setzen. Derjenige, der das Ziel als Erstes erreicht, darf das Abendessen oder den Kinofilm aussuchen – ein Anreiz. Gemeinsam mit seinen Kollegen bei der Diakonie nimmt er an Firmenläufen teil. „Dieses Jahr habe ich Diakonie-intern die Bestzeit der Mitarbeitenden beim AOK-Firmenlauf erreicht. Damit möchte ich nicht angeben, aber vor ein paar Jahren hätte ich davon nur träumen können“, erzählt er.


Mit seinen Erfahrungen möchte Thorsten Witt Menschen helfen, den Mut zu fassen, Sport in ihren Alltag zu integrieren. Seine Botschaft lautet: Kleine Schritte, soziale Unterstützung und das Feiern von Erfolgen sind Schlüsselelemente, die zu einem akti- ven Lebensstil führen können.

Thomas Prangs Streckentipp


„Fortgeschrittene können Runden um
das Stadion Hohenhorst laufen.
Das angrenzende Waldgebiet bietet
Optionen zur Steigerung.“

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