Hallo, Smart City! #zukunfterleben – in der intelligenten Stadt
Lesedauer: ca. 3 Min. | Text: Jonas Alder
Titelfoto: Markus Mucha
Smart? Virtuell? Digital? Eins ist sicher: Vom Handel über Mobilität und Energie bis zu Bildung, Teilhabe und eGovernment wird sich unser Alltag rasant verändern.
Wir haben mit fünf Expertinnen und Experten darüber gesprochen, welche Chancen die Smart City bietet und was nötig ist, damit unsere Region mit intelligenten Ideen vorankommt.
Strategie
» Die Zusammenarbeit über Grenzen hinweg ist ein Grundthema der nächsten Jahre. 13 Kommunen und drei kommunale Rechenzentren haben sich für das Serviceportal Emscher-Lippe zusammeneschlossen, das neue eGovernment-Angebote entwickelt hat. Das Serviceportal kann ein Modellansatz sein, um die kommunale Zusammenarbeit zu stärken. « Joachim Beyer, Geschäftsführer WiN Emscher-Lippe GmbH.
» Die Smart City ist eine Stadt, die eine Zukunftsvision für Bereiche wie Wirtschaft, Klimaschutz, Bildung, Integration, Stadtumbau und Mobilität hat. Das kann unter anderem mithilfe digitaler Techniken geschehen. « Prof. Dr. Karin Küffmann, Prof. Dr. Karin Küffmann, Lehrstuhl Wirtschaftsinformatik Westfälische Hochschule und Expertin für Digitalisierung und Smart Cities.
» Für die Digitalisierung muss man Geld in die Hand nehmen, doch diese Hürde lässt sich nehmen. Es gibt Förderprogramme wie go-digital vom Bund, das Unternehmen bei der Beratung zu Informations- und Kommunikationsmaßnahmen fördert. Das schafft bessere Möglichkeiten, innovative Produkte und Prozesse voranzubringen. « Rüdiger Korte, Stellvertretender Direktor Immobilien- und Institutionelle Kunden der Sparkasse Vest Recklinghausen.
Alltag
» Ich denke, dass in drei bis vier Jahren ein digitaler Zwilling einer Stadt möglich ist, in dem ich digital im Handel, bei der Stadt oder beim Arzt anklopfen kann. « Prof. Dr. Karin Küffmann.
» Wir wollen die Lebensqualität von Menschen und die Teilhabe an der Gesellschaft verbessern – das geht durch Digitalisierung deutlich besser. « Stefanie Frings, Rehawissenschaftlerin und Referentin Diakonie im Kirchenkreis Recklinghausen.
» Wir brauchen Demonstrationszentren für smarte Technologien in erreichbarer Nähe, wo Akteure und vertrauenerweckende Dienstleister bereitstehen. « Joachim Beyer.
Bildung
» Warum fasst man nicht – wie in Unternehmen üblich – die IT-Bedarfe, beispielsweise der Schulen oder der Stadtverwaltungen, für eine zentrale Beschaffung, Anwendungs- und Hardwarebereitstellung zusammen? Sinnvoll wäre es, alles aus der Cloud anzubieten. « Prof. Dr. Karin Küffmann.
» Es kann nicht Anspruch sein, Lerninhalte zu standardisieren, dafür gibt es zu viele unterschiedliche Situationen. Die Frage ist: Was kann ich mit einzelnen Schulen machen? Das fängt mit der Schulleitung an, geht über einzelne Lehrer bis hin zur Ausstattung und zu digitalen Inhalten. « Joachim Beyer.
| Foto: André Chrost - PhotoDesign
Handel
» Bei Elektromobilität, Photovoltaik oder Smart Home sind umfassende, intelligente Dienstleistungen erforderlich: Die Kunden wollen meist nur den Nutzen. Sie beschäftigen sich weniger damit, wie es funktioniert. Wir wollen es einfach machen und damit nachhaltige Energie und smarte Technologien nach vorne bringen. « Thomas Murawski, Bereichsleiter Energiewirtschaft Hertener Stadtwerke GmbH.
» Viele Kunden kaufen nach wie vor in der Innenstadt. Hier ist eine gute Mischung aus dem schönen Shopping-Erlebnis vor Ort und dem digitalen Einkauf gefragt. Am besten ist der Händler aufgestellt, der beides kann. Ich hoffe, dass hier über die Verbände des Handels die Eintrittshürden gesenkt werden. « Rüdiger Korte.
» Ich glaube, jeder Einzelhändler wird auch digitaler werden müssen. Für viele ist das eine Herausforderung, weil das Know-how fehlt und das häufig viel Geld kostet. Hier gilt es, auf lokaler Ebene Interessen zu bündeln. « Thomas Murawski.
| Foto: Markus Mucha
Netze
» In Herten haben die Hertener Stadtwerke bereits 50 Kilometer Glasfasernetz verlegt und Schulen angeschlossen. Beim geförderten Breitbandausbau profitieren zunächst die unterversorgten Gebiete, die weniger als 50 Mbit Bandbreite haben. In 2021 sollen dann alle Schulen an Glasfaser angebunden sein. « Thomas Murawski.
» Der größte Bedarf im Bereich Smart City ist eine funktionierende Kommunikationsstruktur. Nicht umsonst gibt es die Breitbandförderung hier vor Ort, die elementar wichtig ist. Große Datenmengen müssen überall transportiert werden können. « Rüdiger Korte.
| Foto: Markus Mucha
Inklusion & Teilhabe
» Wir müssen den Nerds sagen, was wir im Alltag wirklich brauchen! Dafür haben wir mehrere Forschungsprojekte, in denen wir sinnvolle Nutzungen erproben. « Stefanie Frings.
» Wir optimieren zurzeit eine Software, bei der Mitarbeitende in der Pflege bestimmte Begriffe verwenden können, die ein Voice-IP-Programm aufzeichnet und dann in die Dokumentation überträgt. Das muss dann nicht mehr handschriftlich gemacht werden, sondern ist gleich fertig. « Stefanie Frings.
» Bei der Diakonie im Kirchenkreis Recklinghausen laufen aktuell 35 Projekte, um Teilhabe chancengerecht zu gestalten, einige davon im Bereich digitale Assistenz. Da geht es zum Beispiel darum, wie Wohnungslose möglichst schnell und einfach an Infos kommen, damit sie nicht auf der Straße schlafen müssen. Eine Idee ist, dass ein Terminal oder Tablet mit App freie Plätze in Unterkünften anzeigt. « Stefanie Frings.
Info
Expertengespräch Digitalisierung
Joachim Beyer, Geschäftsführer WiN Emscher-Lippe GmbH
SMART REGION Emscher-Lippe
Projekt Smart Networks
Thomas Murawski, Bereichsleiter Energiewirtschaft Hertener Stadtwerke GmbH
Breitbandausbau
Smart Energy
Prof. Dr. Karin Küffmann, Lehrstuhl Wirtschaftsinformatik Westfälische Hochschule
Expertin für Digitalisierung und Smart Cities
Rüdiger Korte, Stellvertretender Direktor Immobilien- und Institutionelle Kunden der Sparkasse Vest Recklinghausen
Digitale Zahlungsverkehrsverfahren
Digitalisierung in Kommunen
Wettbewerbsfähigkeit durch Digitalisierung
Stefanie Frings, Rehawissenschaftlerin und Referentin Diakonie im Kirchenkreis Recklinghausen
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